Sonntag in der Kirche

Ich war heute in der Kirche mit meine Tochter. Die Erstkommunion nähert, und sie möchte gerne dass ihre Vater ihr dabei begleitet, auch wenn er ganz und gar Atheist ist. Und das ist auch OK für mich. Sich eine Stunde auf den eigenen Gedanken zu konzentrieren soll jeder sich ab und zu gönnen. Und der Pfarrer ist mir sympathisch, sehr ehrlich, weltoffen, back-to-the-basic, was übrigens nicht immer seine Gemeinde gefällt.

Aber wenn das Thema, wie in dieser Tage oft, die Fälle von Kindesmissbrauch in der Kirche ist, warum muss dann immer nur von Sünde und Vergebung gesprochen werden, und nicht von Verbrechen und Strafe? Die Kirche muss doch auch anerkennen und offen sagen, dass es sich um entsetzliche Verbrechen handelt, wo die Täter Vertrauen und Autorität missbraucht haben und wo die Strafen im Gefängnis abgesetzt werden müssen. Die Sprache von einigen Kirchenvertretern suggerieren ja manchmal so als ob die Täter plötzlich Opfer vom Versuchung des Bösen sind, dass die Sünden durch Beichten und Büßen vergeben werden können, ganz im Katholischen Sinne. Nimm doch das Blatt vom Mund, und nenne das Verbrechen bei Namen!